Fahrsicherheit in jeder Situation

Jeder der sich auf öffentlichen Wegen und Straßen  bewegt, ist ein Verkehrsteilnehmer. Dabei ist es unerheblich, wie alt man ist, oder ob man  zu Fuß oder mit einem Fahrzeug unterwegs ist. Das Verhalten, basierend auf dem Leitgedanken der Rücksichtnahme, wird in der Straßenverkehrsordnung geregelt. Die gibt es seit 1934 und hieß damals noch Reichs- Straßenverkehrs-Ordnung. Doch seit damals hat sich viel getan. Die Verkehrsdichte und die Zahl der insbesondere motorisierten Teilnehmer hat sich signifikant erhöht. Der Erwerb einer Fahrlizenz beinhaltet zwar die erforderlichen Grundkenntnisse über die technische und theoretische Fähigkeit ein Fahrzeug zu führen, aber durch mangelnde Fahrpraxis, falscher Selbsteinschätzung und Nichterkennen von Risikosituationen resultieren Unfallgefahren. Hier nun greift die Arbeit der Kreisverkehrswacht ein, die sich zur Aufgabe gemacht hat, durch verschiedene Maßnahmen die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
Eine dieser Maßnahmen ist ein Sicherheitstraining für Autofahrer, bei dem Gefahrensituationen simuliert werden, um die Reaktion der Fahrer darauf zu verbessern. Ein solches Fahrsicherheitstraining fand jetzt auf dem Gelände der Kreisverkehrswacht bei Baumholder statt.
Dieses Training hatte gleich zwei Besonderheiten. Es war die erste Veranstaltung dieser Art während der Corona-Phase und es nahm eine Königin teil. Es war die Deutsche Edelsteinkönigin Bettina Reiter, die auf eigenen Wunsch ihre Fahrkünste auf die Probe stellen wollte, und das obwohl sie schon auf einige Jahre Praxis mit PKW und Motorrad zurückblicken kann. Überhaupt war der Teilnehmerkreis interessant gemischt. Vom Fahranfänger, der im öffentlichen Raum noch begleitet fahren muss, bis zu Pensionären, die das Training von ihren Kindern geschenkt bekamen. Auch die Fahrzeugpalette war interessant. Die Übungen werden stets mit dem eigenen Auto absolviert.  Vom E – Auto über Sportwagen bis zum 28 Jahre alten Youngtimer war alles vertreten. Letzterer wurde übrigens vom jüngsten Teilnehmer pilotiert und hatte baujahrbedingt nicht alle elektronischen Helferlein an Bord, die heute Standard sind. Die Organisatoren und Vorstandsmitglieder der Kreisverkehrswacht, Melanie und Dirk Hartenberger, hatten alles perfekt organisiert. Als Trainer fungierte Steffen Mohr, der seine Sache hervorragend machte. Eine gute Mischung von konstruktiver Kritik und Lob spornten die Teilnehmer in motivierender Weise an. Gleich zu Beginn gab es Gesichtsmasken und desinfizierte Sprechfunkgeräte, durch die Steffen Mohr seine Fahrbefehle und Anweisungen gab. Es waren Gefahrenbremsungen aus verschiedenen Geschwindigkeiten zu absolvieren. Die Bremsungen wurden jeweils auf dem Trockenen, auf einer beregneten Fläche und auch auf Mischuntergrund ausgeführt.
Bremswege, Brems- und Fahrerverhalten wurden anschließend diskutiert und analysiert.
Das reaktionsschnelle Ausweichen auf regennasser Fahrbahn war ein weiteres bedeutendes Fahrmanöver, das immer wieder eingeübt wurde. Kurz vor dem Erreichen einer Pylonensperre gab Steffen Mohr die vehemente Anweisung auf welcher Seite auszuweichen sei. Das erforderte den Teilnehmern höchste Konzentration ab. Unsere Edelsteinkönigin meisterte die Anforderungen recht souverän, machte aber auch keinen Hehl daraus, dass sie solche Fahrmanöver noch nicht in dieser Intensität erlebt hatte. „Ich habe viel gelernt und kann mich und mein Auto jetzt besser einschätzen“, so Bettina Reiter. So ging es auch den anderen Teilnehmern. Viel Erfahrung gesammelt und viel Spaß gehabt, war der Tenor der Teilnehmer, die schließlich nach mehreren Stunden und unzähligen Fahrmanövern ihre Teilnahmeurkunde bekamen. Menschen, die in der Lage sind, mit ihrem Fahrzeug sicher umzugehen und Gefahrensituationen rechtzeitig zu erkennen und einzuschätzen, können wesentlich dazu beitragen, dass es nicht zu  Unfällen kommt.
Von daher ist ein solches Training uneingeschränkt empfehlenswert.

Bild 1. Teilnehmer

Bild 2: Bettina Reiter bei Gefahrenbremsung auf nassem Untergrund

Bild 3:  Pylonen und nasser Untergrund waren Herausforderungen für die Teilnehmer

 

Fotos und Text: Leonhard Stibitz